21 05 26 Besuch Dialyse Behandlungszimmer1

Dialysezentrum Chemnitz: Erfolgreiches Pilotprojekt

21 05 26 Besuch Dialyse Alexander Dierks Mdl Dr  Frauke Neidt Ines Saborowski Prof  Dr  Torsten Siepmann9

Fast 700 Erst- und Zweitimpfungen verabreicht

Angesichts des dramatischen Corona-Infektionsgeschehen in den sächsischen Dialyse-Praxen - nicht nur das Chemnitzer Dialyse-Zentrum des KfH am Klinikum hatte mit hohen Infektionszahlen bei Patienten und Personal zu kämpfen - initiierte die Staatsregierung zu Beginn des Jahres ein deutschlandweit beispielhaftes Pilotprojekt. Dialysepatienten und Transplantierte wurden in Sachsen bereits in der ersten Priorisierungsgruppe gegen Covid19 geimpft. Allein das Chemnitzer Zentrum verabreichte dabei fast 700 Erst- und Zweitimpfungen,
parallel zum Alltagsbetrieb. Mit Erfolg, das Infektionsgeschehen beruhigte sich wieder.

Auch innerhalb des Zentrums
wurden zusätzlich während der Corona-Pandemie die ohnehin hohen Standards die Hygienemaßnahmen noch verschärft. Die Patienten müssen während der
Dialyse, die zwischen 3,5 und 5 Stunden dauert, derzeit dauerhaft einen medizinischen Mundschutz tragen, da sie nie allein in den Behandlungszimmern liegen. Zusätzliche Zimmer wurden hergerichtet, um mehr Behandlungs- und Ausweichmöglichkeiten zu haben. Insgesamt 86 Dialyseplätze stehen pro Schicht (Früh, Nachmittag, Abend, Nacht) zur Verfügung.

Die Belastung, die das
medizinische Personal des Dialyse-Zentrums durch die Pandemie verkraften muss, ist enorm hoch. Physisch wie psychisch. Der Blick hinter die Kulisse verdeutlicht das. Deshalb war es wichtig, mit der Impfpriorisierung des Pilotprojektes das Leben vieler Patienten zu retten.

Dialyse-Patienten gehören aufgrund
ihres geschwächten Immunsystems - bedingt durch den vollständigen oder teilweisen Organausfall - zur höchsten Risikogruppe. In den meisten Fällen muss ein Patient dreimal pro Woche, auch an Feiertagen, zur Behandlung (Blutwäsche). Die dauert dann in der Regel fünf Stunden, plus An- und Abfahrt. Bei Organtransplantierten - Patienten, die ein Spenderorgan erhalten haben - wiederum wird das Immunsystem medikamentös "heruntergefahren", um eine Abstoßungsreaktion des Körpers gegen das transplantierte Organ zu vermeiden. Sie müssen meistens nicht mehr zur Dialyse.