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Wir wollen beim Impfen noch viel schneller werden

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Impfgruppen müssen aufgehoben werden

Wo sonst Basketbälle in Körben versenkt werden, stehen jetzt drei Doppelreihen Impfkabinen. Desinfektionsmittel, Wartestühle, Hinweisschilder - die Sporthalle auf dem Hartmannplatz ist zu einem größten Impfzentrum in Südwestsachsen umfunktioniert worden. Ines Saborowski und ich wollen uns bei unserem Besuch erklären lassen, wie solch ein Impfzentrum in seiner Gänze funktioniert. Dr. Kai Kranich, der Presseprecher des DRK Sachsen, führt uns herum, ohne das der Impfbetrieb gestört wird.

Zwischen 1100 und 1400 Bürger der Stadt werden tagtäglich dort geimpft. Rekord, waren 1900 an einem Tag, erklärt uns René Illig vom DRK Kreisverband Döbeln-Hainichen e.V., der das Chemnitzer Impfzentrum betreibt. Theoretisch ginge auch noch mehr, die Kapazitäten in der Hartmannhalle gäben das locker her.

Deshalb ist es wichtig,
dass die in Deutschland und Sachsen noch geltende Impfpriorisierung schnell aufgehoben wird. Impfen für alle ist eine zentrale Forderung der Sächsischen Union. Vor dem Hintergrund der wachsenden Verfügbarkeit von Impfstoffen stellt sich die Frage, ob die bisherige Priorisierung der Impfreihenfolge noch sinnvoll ist. Deshalb haben wir uns in der Fraktionssitzung für eine Aufhebung der Impfpriorisierung ausgesprochen.

Es ist ein positives Zeichen, dass sich immer mehr Sachsen impfen lassen und auch dass die Bereitschaft dazu deutlich zunimmt. Jetzt muss es darum gehen, dass jeder mögliche Impftermin in Sachsen wahrgenommen wird. So können wir die Impfgeschwindigkeit deutlich steigern und in naher Zukunft auch die Einschränkungen verringern.“

Dafür ist es notwendig, die bisherige Impfpriorisierung rasch komplett auszusetzen. Bund und Länder müssen hierfür zügig die rechtlichen Voraussetzungen schaffen. Die Priorisierung ist ein richtiges Instrument, um in Zeiten von Impfstoffknappheit besonders gefährdete Menschen zu schützen. Wenn allerdings kein Mangel mehr besteht, wirkt sie zulasten des notwendigen Impffortschritts. Die erfolgte Öffnung für die Prioritätengruppe 3 ist ein erster Schritt.

Grundsätzlich müssen wir das Impftempo noch weiter erhöhen. Über 20 Prozent der Deutschen haben bereits eine Impfung erhalten, aber wir müssen die Quote deutlich steigern. Deshalb ist es auch wichtig, Haus- und Betriebsärzte besser einzubinden. Nur so werden wir einen noch stärken Anstieg der Impfungen erleben. Im aktuellen Infektionsgeschehen wäre das sehr wichtig.