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ZU Besuch im Chemnitzer DRK-Krankenhaus Rabenstein

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Mehr Intensivpatienten als bisher

Mein Besuch des DRK-Krankenhauses in Chemnitz Rabenstein verdeutlicht mir einmal mehr, welche Leistungen dem medizinische Personal in dieser Corona-Pandemie abverlangt werden. Physisch wie psychisch. Im Gespräch mit den Ärzten und Schwestern des Corona-Krisenstabes wird noch einmal das ganze Ausmaß der gegenwärtigen dritten Welle in Chemnitz deutlich. Die Covid-Kapazitäten des Krankenhauses sind bei einer Auslastung von 100 Prozent. Das letzte freie Bett zur Behandlung von Covid19-Patienten auf der Intensivstation muss kurz nach meinem Besuch mit einem nicht einmal 40 Jahre altem Patienten belegt werden.

Es ist eines der grausamen Merkmale dieser dritten Welle, dass die Patienten deutlich jünger sind als die der zweiten oder ersten. Das ist auch in Rabenstein so. "Die meisten Patienten, die es nicht schaffen, sind im Alter zwischen 40 und 60 Jahre oder jünger", erzählt mir Dr. Matthias Schellner, der Chefarzt der Inneren Medizin. Dort ist die Normalstation für Covid19-Kranke. 25 Betten stehen für sie zur Verfügung, alle sind belegt. Binnen drei Tage kamen über das Wochenende sieben Neu-Erkrankte hinzu. Zusätzlich zu den Nicht-Covid-Patienten, die ja auch versorgt werden müssen. Für dieses Bereich sind zum Zeitpunkt meines Besuches noch 4 Betten verfügbar. Die Kapazitäten des Krankenhaus sind am Limit. Die Krankheitsverläufe sind schwerer als bislang in dieser Pandemie, deshalb müssen auch mehr Patienten beatmet werden.

Verschärft wird die Situation durch die Ausfälle beim Personal. Einige Schwestern oder Pfleger mussten selbst in Quarantäne, anderen wurden die Belastungen im Job zu viel, sie kündigten. Und doch bewältigt das DRK-Krankenhaus Rabenstein jeden Tag auf bewundernswerte Art und Weise seinen Aufgaben. Es ist ein kleiner Markstein auf dem Weg hinaus aus der Pandemie. Diesen werden wir unter anderem auch nur dank der Impfung gegen Corona beschreiten können.

"Ohne Impfung wird es eine 4. und 5. Welle geben", warnt auch die leitende Chefärztin des Krankenhauses, Dr. Anna Maria Schweiger. Genauso wie sie hoffe ich auch, dass sich in den kommenden Wochen die Anzahl der geimpften Sachsen deutlich erhöhen wird. Für die Erarbeitung des neuen sächsischen Krankenhaus-Gesetzes, wofür gerade die Vorbereitungen laufen, werde ich auch Ideen der Rabensteiner mit aufgreifen. Der stellvertretende Geschäftsführer Falk Wagner und ich wollen uns dazu austauschen.

Das DRK-Krankenhaus in Rabenstein